Dienstag, 20. Mai 2008
Arschengellektion
40punkte, 08:35h
Sie war genervt. Bereits vor vier Tagen. Da musste sie zu der zustaendigen Mitarbeiterin, Frau Kim, die neben Accounting auch fuer die Verteilung und die Bestellung von Bueromatriealen zustaending ist. Benoetigt wurden Ordner, Register und irgenwelche Kleinigkeiten. Bevor sie hinging, hatte sie schon einen kleinen Horror vor dieser Aufgabe. Die Koreaner wuerdenja nicht bene freudig darauf regieren, arbeiten zu muessen.
Gestern, Montag:
Da hab ich sie gefragt, ob sie denn ihre Register fuer das Alegen neuer Ordner schon erhalten habe (man beachte: die Rechtsabteilung legt fuer jede E-Mail nach Fachgebiet geordnet, einen Papierordner mit Register an; der Wunsch des Cheffes ist Befehl). DA schaute sie sichtlich angegriffen auf. Sie habe sie vergangene Freitag „angewiesen“, zu bestellen, aber „ob sie das am Freitag noch gemacht hat......?.................. Hach.......“
Im weiteren Verlauf des gestrigen Nachmittags verliess sie dann endgueltig der Nerv: sie zog ein ernsthaft wuetendes gesicht, wurde lauterund beschwerte sich, dass sie kein Buero material bekame, die Ordener waeren alle uneinheitlich beschireftet, ber eine Beschirftungsmaschine gaeb es wohl eh nicht, und ihr Locher wuerde schon seit Mittwoch nicht funktionieren. Sie haette jetzt genug. Sie wuerde gehen.
„Und wenn man diese Koreaner mal was fragt! Immer dieser leidende Blick, wenn sie was tun sollen!“
Das musste ich innerlich lachen. Ja, die Koreaner gucken einen manchmal so leer an, dss man sich fragt, ob sie verstanden haben, und ob nunetwas geschieht oder nicht. Aber wenn Madame im dunklen Kostuemchen (schlechsitzen, uebrigens) und mit Perlenohrrringen und Perlenkette auf Absaetzen in das Buero von Frau Kim hereinstolziert, um die aeltre, altgedientere und auch mit einer verantwortungsvollen Position betraute Frau Kim „anzuweisen“, Bueromaterial zu bestellen, und erwartet, eine diensteifrige, schleimspruehende deutshe Sekreaterin rumkommandieren zu koennen, hat man nicht begriffen, wo man sich befindet. Das funktioniert schlichtweg nicht. Meine Masche, ist die, hoeflich zu fragen, ob Frau X dies oder jenes fuer mich tun koenne, und zwar in ruhigem, kooperativen Ton. Ich hab meine Sachen noch immer bekommen, und vor allem schnell.
Warum wohl?
Arschengel hat sich fuer heute ihren freien Tag genommen. Das bedeuet, dass sie sich heute auch nicht ueber den Geruch koreanischen Essens aufregen wird. Gut so, mir schmeckt’s!
FAZIT: es gibt auch Kurse zum Thema Business Behaviour in Asia.
Gestern, Montag:
Da hab ich sie gefragt, ob sie denn ihre Register fuer das Alegen neuer Ordner schon erhalten habe (man beachte: die Rechtsabteilung legt fuer jede E-Mail nach Fachgebiet geordnet, einen Papierordner mit Register an; der Wunsch des Cheffes ist Befehl). DA schaute sie sichtlich angegriffen auf. Sie habe sie vergangene Freitag „angewiesen“, zu bestellen, aber „ob sie das am Freitag noch gemacht hat......?.................. Hach.......“
Im weiteren Verlauf des gestrigen Nachmittags verliess sie dann endgueltig der Nerv: sie zog ein ernsthaft wuetendes gesicht, wurde lauterund beschwerte sich, dass sie kein Buero material bekame, die Ordener waeren alle uneinheitlich beschireftet, ber eine Beschirftungsmaschine gaeb es wohl eh nicht, und ihr Locher wuerde schon seit Mittwoch nicht funktionieren. Sie haette jetzt genug. Sie wuerde gehen.
„Und wenn man diese Koreaner mal was fragt! Immer dieser leidende Blick, wenn sie was tun sollen!“
Das musste ich innerlich lachen. Ja, die Koreaner gucken einen manchmal so leer an, dss man sich fragt, ob sie verstanden haben, und ob nunetwas geschieht oder nicht. Aber wenn Madame im dunklen Kostuemchen (schlechsitzen, uebrigens) und mit Perlenohrrringen und Perlenkette auf Absaetzen in das Buero von Frau Kim hereinstolziert, um die aeltre, altgedientere und auch mit einer verantwortungsvollen Position betraute Frau Kim „anzuweisen“, Bueromaterial zu bestellen, und erwartet, eine diensteifrige, schleimspruehende deutshe Sekreaterin rumkommandieren zu koennen, hat man nicht begriffen, wo man sich befindet. Das funktioniert schlichtweg nicht. Meine Masche, ist die, hoeflich zu fragen, ob Frau X dies oder jenes fuer mich tun koenne, und zwar in ruhigem, kooperativen Ton. Ich hab meine Sachen noch immer bekommen, und vor allem schnell.
Warum wohl?
Arschengel hat sich fuer heute ihren freien Tag genommen. Das bedeuet, dass sie sich heute auch nicht ueber den Geruch koreanischen Essens aufregen wird. Gut so, mir schmeckt’s!
FAZIT: es gibt auch Kurse zum Thema Business Behaviour in Asia.
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gesinella,
Dienstag, 20. Mai 2008, 19:07
Oh Mann, die Frau ist kränker als ich dachte!
Dass man mit solchem Gehabe gerade in Asien, wo ja der Respekt vor aelteren, erfahreneren Personen viel groesser geschrieben wird als bei uns, nicht gut ankommen kann, leuchtet ja wohl unmittelbar ein, dazu braucht man keinen Kurs zu machen! Und um zu begreifen, dass es NIRGENDWO in der Welt gut ankommt (ausser bei Leuten, die genau so arschengelig sind, auf deren Achtung man aber meiner bescheidenen Meinung nach ruhig verzichten kann), ist auch keine spezielle Ausbildung noetig, sondern nur ein Minimum an Einfuehlungsvermoegen und Taktgefuehl. Mich troestet nur, dass nach meiner Erfahrung selbst bei Diners Club, wo sehr viel Wert auf Leistung, Zahlen, Effizienz gelegt wurde, im Endeffekt das Allerwichtigste die Faehigkeit zur Teamarbeit war.
Frau Kim finde ich jedenfalls gut!!!
Frau Kim finde ich jedenfalls gut!!!
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